Vorkommen der Tapinoma magnum in Sirnau
In Sirnau wurde vor kurzem erstmals ein Vorkommen der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum, auch bekannt als Große Drüsenameise, festgestellt. Die Insekten stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und bilden sogenannte Superkolonien mit vielen Königinnen und tausenden Arbeiterinnen. Diese Kolonien können erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursachen, wie etwa Stromausfälle durch Nester in elektrischen Anlagen.
Die Tiere sind für Menschen ungefährlich, stellen jedoch durch ihre massive Ausbreitung eine Herausforderung für Städte dar. In Sirnau haben sich die Ameisen entlang der Lärmschutzwand an der B?10 angesiedelt. Die Stadt Esslingen will nun gezielt gegen eine weitere Ausbreitung vorgehen.
"Unser oberstes Ziel ist es, dass sich die Ameisen nicht über Sirnau hinaus weiter im Stadtgebiet ausbreiten, sondern die Population auf den Lärmschutzwall begrenzt bleibt", sagt Matthias Scheider, Leiter des Grünflächenamts. Dabei sei der Neckar eine natürliche Barriere, die man strategisch nutzen möchte.
Kampf gegen die Ausbreitung:
- Eine Fachfirma und die Stadt haben innerhalb kurzer Zeit einen Maßnahmenplan abgestimmt.
- Die Stadt will die Bevölkerung aktiv einbinden - auch durch die Zusammenarbeit mit dem Bürgerausschuss Sirnau, der die Kommunikation unterstützt.
- Geplant ist der Einsatz eines speziellen Ködergels, mit dem in anderen Städten bereits gute Erfolge erzielt wurden.
Was Privathaushalte tun können:
- Keine Nahrungsquellen im Garten (z.?B. Lebensmittel, Dünger) offen lagern.
- Hausmittel wie Essig, ätherische Öle oder Natron helfen, Ameisen zu vertreiben.
- Kieselgur entzieht Ameisen Feuchtigkeit und kann ebenfalls hilfreich sein.
- Heißes Wasser kann Nester abtöten - Abflammgeräte sind aber nicht zu empfehlen.
Die Stadt sieht es realistisch: Eine vollständige Ausrottung der Ameisen ist nicht möglich. Stattdessen soll der Befall durch ein langfristiges Monitoring entlang der Lärmschutzwand überwacht und bei Bedarf eingegriffen werden.
Erkennungsmerkmale von Tapinoma magnum:
- Komplett schwarze Ameisen, Arbeiterinnen in verschiedenen Größen (2-4 mm)
- Breite, mehrspurige Ameisenstraßen
- Acetonartiger Geruch beim Zerdrücken